22.02.2021 Der Bucklige Welt Bote berichtet in der aktuellen Ausgabe (Nr. 220, Februar 2021) über den Bucklige Welt - Mobilecampus
Text: Cornelia Rehberger
Virtueller Bildungs-Campus für die Region
In der Buckligen Welt und im Wechselland sind rund 2.300 landwirtschaftliche Betriebe und 3.000 aktive Unternehmensstandorte mit etwa 16.000 Mitarbeitern beheimatet. Um diesen künftig modernen Kommunikations-Tools und eine virtuelle Plattform zur Weiterbildung zur Verfügung stellen zu können, wurde der „Bucklige Welt Mobile-Campus“ ins Leben gerufen. Dieser soll auch eine neue Schnittstelle zwischen Unternehmen und Schulen schaffen.Der Krumbacher Unternehmensberater Josef Vollmer hat es in den letzten Monaten hautnah erlebt: Im Corona-Jahr greifen die herkömmlichen Kommunikationsmethoden im Kontakt mit Kunden und Geschäftspartnern nicht mehr. „Mir ist es ein Anliegen, Menschen und Institutionen miteinander zu vernetzen“, so Vollmer. Also hat er sich mit dem Innsbrucker Unternehmen duftner.digital zusammengetan und den virtuellen Bildungscampus für die Bucklige Welt ins Leben gerufen. Seine Partner wissen, wovon sie sprechen. duftner.digital beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit digitalen Lerninhalten.
Weiterbildung per Smartphone
Im Rahmen des Regionsprojekts „Regionale Mitarbeiterstrategie Bucklige Welt - Wechselland“ (siehe „Bote“ 219) wurden die heimischen Unternehmer gefragt, was denn fehle. 15 Pilotfirmen sind dabei – deren Fazit: Es gibt ein enormes Wissen in der Region, es mangelt aber am Austausch. Wünschenswert sei daher eine regionale Lernplattform, die nicht nur jedes Unternehmen für sich für die Weiterbildung der Mitarbeiter nutzen könne, sondern auch einen überbetrieblichen Austausch ermögliche. Das Ergebnis dieser Wünsche ist nun der „Bucklige Welt Mobile- Campus“. Kooperationspartner bei dem neuen digitalen Angebot sind die Region, die Wirtschaftsplattform Bucklige Welt und die Wirtschaftskammer. In der Praxis gibt es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. In der Anfangsphase stehen Weiterbildungsangebote für die jeweiligen Mitarbeiter im Vordergrund. Per App am Smartphone wird die Schulung komplett virtuell umgesetzt, angepasst an das jeweilige Unternehmen, das mit den entsprechenden Zugangsdaten dann auf diesen Bereich exklusiven Zugriff hat. Den Mitarbeitern stehen Videos, Dateien oder Lernkarten etwa zu Themen wie Verkaufsschulung, Sicherheit oder Hygiene, zur Verfügung. Im Rahmen eines Tests wird das Gelernte dann abgefragt. Am Ende gibt es für die erfolgreiche Absolvierung ein offizielles Zertifikat.
Schule trifft Wirtschaft online
Das ist aber noch nicht alles, was Vollmer und die Region mit der App vorhaben. In weiterer Folge (Stichwort Wissensaustausch) sollen Experten zu bestimmten Themen zu Wort kommen, in Form von Blogs, Videos oder Podcasts. Daneben wird es aber auch einen speziellen Bereich geben, der sich vor allem dem wechselseitigen Austausch zwischen Schulen und Wirtschaft widmet. Vollmer ist seit Jahren in der Wirtschaftsplattform Bucklige Welt aktiv und kennt daher die dringende Notwendigkeit, die Fachkräfte von morgen aus den Schulen mit den entsprechenden Arbeitgebern in der Region zusammenzubringen. Dies soll mit dem „Mobile-Campus“ besser gelingen. Etwa indem sich Betriebe per Video vorstellen, wodurch Schüler aus den regionalen Mittelschulen oder Polys einen virtuellen Einblick in die Unternehmen erhalten. Auch umgekehrt soll es möglich sein, dass etwa Schüler ihre Bewerbungsvideos, die im Unterricht erstellt werden, hochladen können. Seitens der Wirtschaftskammer können dann etwa Erklärvideos, die Einblicke in die verschiedenen Lehrberufe geben, hochgeladen werden. Über allem steht die Idee, das vorhandene Potenzial in der Region über eine gemeinsame Plattform zu entdecken, zu vernetzen und weiter zu stärken. „Und das stärkt letztendlich den gesamten Wirtschaftsstandort Bucklige Welt - Wechselland“, ist Vollmer überzeugt.
Bote aus der Buckligen Welt, Ausgabe 220, Cornelia Rehberger