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Am 30. August präsentierten die LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland und der Projektleiter Univ.Prof. Dr. Peter Becker im Pfarrzentrum Kirchschlag die Virtuelle Ausstellung „Wir waren Triumph“.
Die Virtuelle Ausstellung mit ihren elf Kurzfilmen ist Ergebnis des LEADER geförderten Forschungsprojekts „Triumph in der Region Bucklige Welt – Wechselland“ der Universität Wien unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Peter Becker und ist im Internet unter der Adresse www.wirwarentriumph.at abrufbar. Die einzelnen Videos sind auch im Youtube Kanal der Region Bucklige Welt zu sehen.
Die Kurzfilme widmen sich vier Themenbereichen, die das Wirken der Fa. Triumph und ihre Auswirkungen auf die Region abbilden:
1) Die Beziehungen zwischen der Region und der Firma Triumph:
Was machte die Region interessant für die Firma Triumph, was motivierte zu der Aufrechterhaltung der Produktion über mehr als 50 Jahre? Die Antwort ist einfach: Es waren die hervorragenden Arbeitskräfte, vor allem die Frauen, die sich über die Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten in der Triumph freuten und ein hohes Maß an Disziplin, Begeisterung und Leistungsfähigkeit hatten. Sie waren mit ihrer Arbeit wichtig für den Erfolg der Triumph, genauso wie die Triumph mit ihren Lohnzahlungen wichtig war für die Frauen, die damit einen wesentlichen Betrag zur Entwicklung der Region leisten konnten. Motiviert wurden die Frauen durch das gute Betriebsklima, die enge Zusammenarbeit mit Frauen aus dem eigenen Bekannten- und Familienkreis und durch die beeindruckende Mitarbeiterinnenführung durch den charismatischen Direktor Ignaz Längle.
2) Das "Geheimnis" des Erfolgs
Die Produktion entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein hervorragend ausgeklügeltes System, das neueste Technologien und eine überragende Logistik nutzte, um über 240.000 Stück Wäsche und Freizeitkleidung pro Tag produzieren und verpacken zu können. Dazu war ein organisatorischer Rahmen notwendig, den die Firma Triumph über Jahrzehnte entwickelt hatte. Ebenso notwendig war das Organisations- und Managementtalent der Frauen aus der Region, die in Leitungsfunktionen den Produktionsprozess koordinierten. Sie gaben auch Anstösse zu Innovationen, die von Mechanikern entwickelt wurden, um die Produktivität weiter zu steigern.
3) Die Produktion
Die Produktion war kein abstrakter Vorgang, sondern eine schweisstreibende und mit grossem Lärm verbundene Anstrengung, um qualitativ hochwertige Wäsche herzustellen. Welche Produktlinien wurden in den Standorten der Buckligen Welt und des Wechsellandes produziert, wie standen die Arbeiterinnen zu den Produkten, die sie selbst herstellten und von wem gab es die Anregungen zur Produktentwicklung? Die Modeschule Hetzendorf in Wien spielte hier sehr früh schon eine wichtige Rolle.
4) Globale Verbindungen
Die starke Exportorientierung verband die Produktionsstätten der Buckligen Welt mit den Kundenwünschen der ganzen Welt. Das machte die Produktion in Österreich stark von den Verschiebungen am Weltmarkt abhängig. Die Firma Triumph unternahm grosse Anstrengungen, um die qualitativ hochklassige Produktion in Österreich fortführen zu können — und war bis 2015 damit auch erfolgreich. Die dann erfolgte Schliessung der letzten Standorte wird hier aus die Perspektiven kommentiert: der Betriebsrätin, der Firmenleitung und der Bürgermeisterin einer Standortgemeinde.
Epilog:
Die Schliessung der Standorte hat die Produktion beendet, aber die Firma Triumph ist immer noch präsent in den Erinnerungen aber auch in den Erfahrungen, die dort gemacht wurden. Anhand von drei biographischen Vignetten verfolgen wir abschliessend das Leben nach Triumph.
27.07.2021 12:26