Konzept "Die jüdische Bevölkerung der Region Bucklige Welt – Wechselland"

Projekttitel:

Konzept „Die jüdische Bevölkerung der Region Bucklige Welt – Wechselland“

Projektträgerschaft:

Verein LAG Bucklige Welt – Wechselland
Hauptstraße 22, 2813 Lichtenegg
Ansprechperson: Franz Piribauer, LEADER Manager

Projektstatus:

abgeschlossen

Ausgangslage:

Im Konzept für den Museumsbereich des Regionsmuseums Bad Erlach sind geschichtliche Informationen über die Region Bucklige Welt – Wechselland zu unterschiedlichen Themen vorgesehen. Siebzig Jahre nach dem Kriegsende erscheint es besonders wichtig, endlich auch die Geschichte der jüdischen Bevölkerung der Region systematisch aufzuarbeiten und zu präsentieren. Schon seit dem 19. Jahrhundert lebten in vielen Gemeinden der Region jüdische Familien, die überwiegend aus dem benachbarten Westungarn (heutiges Burgenland) zugewandert waren. In Erlach gab es eine relativ große jüdische Gemeinde mit einem eigenen Privatbethaus für Erlach und die umliegenden Gemeinden. Dieses Bethaus hatte eine Ausstattung wie eine kleine Synagoge und befand sich auf dem Grundstück des Weinhändlers Leopold Hacker in Erlach 69 – schräg gegenüber vom Standort des geplanten Museums. Der Standort selbst befand sich ebenfalls in jüdischem Besitz.

Das Regionsmuseum Bad Erlach sollte vor Beginn der Landesausstellung eröffnet werden.

Ziele:

Wissenschaftliche Aufarbeitung und Dokumentation der Geschichte der jüdischen Bevölkerung in der Region Bucklige Welt - Wechselland als Basis für eventuelle Folgeprojekte wie: Dauer- bzw. Wanderausstellungen, Veranstaltungen mit Schulen und PensionistInnen, Erstellung von Büchern, Dokumentationen und Filmen sowie die Errichtung eines Regionsmuseums in Bad Erlach mit folgendem Hauptziel: Festigung des kulturellen Erbes und Förderung des Kulturtourismus.

Aktivitäten:

Erforschung der Geschichte der jüdischen Bevölkerung der Region Bucklige Welt - Wechselland mit den Schwerpunkten:

  • Zuwanderung einzelner jüdischer Händler und Familien aus dem Burgenland (Kobersdorf, Lackenbach etc.) und anderen Teilen des Habsburgerreiches in zahlreiche Orte der Region im 19. Jahrhundert
  • Stellung der jüdischen Familien in den einzelnen Gemeinden zur Zeit des 1. Weltkriegs und in der Zwischenkriegszeit
  • Freundschaftliche Beziehungen, Zusammenarbeit und Konflikte mit der Bevölkerungsmehrheit
  • Flucht und Vertreibung ab 1938
  • Opfer des Holocaust/der Shoah 
  • Neuanfang der Emigranten in Palästina/Israel, anderen Ländern Europas und Außereuropas
  • Rückkehr in die Region bzw. Kontakte zur alten Heimat

Außerdem soll mit der Flüchtlingsthematik ein Bezug zur jüngeren Vergangenheit der Region sowie der Gegenwart hergestellt werden: Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen in der Region (z. B. „Volksdeutsche“, Ungarn, Tschechen, Slowaken, Polen, „Jugoslawen“, Afrikaner, Syrer etc.)

  • Nutzung der vorhandenen Literatur, Datenbanken, Quellen und Dokumente
  • Interviews mit noch lebenden Jüdinnen und Juden, die aus der Region stammen, bzw. mit deren Nachkommen
  • Interviews mit ZeitzeugInnen aus der Region, die engeren Kontakt zu Jüdinnen und Juden hatten
  • Sammlung von Fotos, Dokumenten, Briefen und Erinnerungsstücken, die für Ausstellung verwendet werden könnten
  • Vorarbeiten für die Publikation des Forschungsprojektes

 

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