Konzept zur fachlichen Neugestaltung Waldlehrpfad Seebenstein - Hampelweg

Projekttitel:

Konzept zur fachlichen Neugestaltung Waldlehrpfad Seebenstein - Hampelweg

Projektträger:

Naturparkverein Türkensturz Seebenstein
Hauptstraße 1, 2824 Seebenstein
Ansprechperson: Vzbgm. Haller Günter

Projektstatus:

abgeschlossen, zur Auszahlung

Ausgangslage:

Der Hampelweg liegt im Naturpark Seebenstein – Türkensturz und verläuft entlang dem südlichen Rand des Pittentales. Dabei verbindet er das Zentrum von Seebenstein mit den Ortsteil Schiltern. Er hat eine Gesamtlänge von etwa 2 km und im Prinzip 3 wesentliche Zugänge bzw. Einstiegsstellen: 

  • Maierhof in Seebenstein
  • Pfaffengraben bei der Liechtensteinsiedlung
  • Schiltern an der Straße nach Innerschildgraben

Hinsichtlich der Einstiegsstelle beim Maierhof in Seebenstein, wo sich auch die Abzweigung zur Burg Seebenstein befindet, kann auf einem bestehenden kurzen Weg eine direkte Verbindung in den Park hergestellt werden kann. Dies trägt zu einer optimalen Vernetzung der einzelnen Erholungs- und Informationsbereiche dar und stellt auch einen direkten Anschluss zum bereits thematisch ausgearbeiteten Naturparkteich dar.

Der Hampelweg wurde schon vor langer Zeit als Waldlehrpfad thematisch ausgearbeitet. Obwohl regelmäßig gewartet, lässt er doch bereits Spuren einer deutlichen „Alterung“ erkennen. Zudem sind die thematischen Detailbearbeitungen und Präsentationsformen bei weitem nicht mehr zeitgemäß.

Aus diesem Grund ist eine völlige Überarbeitung bzw. sogar Neugestaltung in Hinblick auf die inhaltlich-thematische Ausarbeitung vorgesehen. Auf diese Weise kann nicht nur ein neues attraktives Freizeitangebot geschaffen werden, sondern vor allem wird damit dem Bildungsauftrag in einer anspruchsvollen und zeitgemäßen Form nachgekommen.

Ziele:

  • Attraktivierung des Waldlehrpfades
  • Steigerung der Besucherzahlen

Aktivitäten:

Das Thema ist der Wald selbst! Hier lassen sich entlang des Weges unterschiedlichste Themenschwerpunkte aufbereiten, die sowohl den eindrucksvollen Naturraum, die wirtschaftliche Nutzung und viele weitere Aspekte beleuchten. Wie ein roter Faden zieht sich das Thema Wald hindurch, wenngleich jede Station für sich einen völlig isolierten inhaltlichen Schwerpunkt hat. Dadurch kann vermieden werden, dass einzelne Stationen thematisch auf vorhergehenden Themenpunkten aufbauen. Somit ist auch keine Nummerierung der Standorte erforderlich und der Weg kann ab jeder Einstiegsstelle in jede Richtung begangen werden.

Die inhaltliche Aufarbeitung der Themen erfolgt allgemein verständlich, sowohl für Erwachsene als auch Kinder. Dies wird durch die ausführliche Verwendung von Fotos, Skizzen und Grafiken erzielt. Diese bildlichen Darstellungen werden durch kurze Erläuterungen und Bildbeschreibungen ergänzt. Trotz des hohen Grads der Visualisierung wird ein inhaltlich korrekter Informationsgehalt geboten! Auf die Verwendung von langen und zusammenhängenden Textpassagen soll jedenfalls verzichtet werden! Zu lange Texte werden erfahrungsgemäß ab der 2. oder 3. besuchten Station nicht mehr gelesen, bzw. nur noch überflogen. Lediglich die Bilder werden betrachtet, die Informationsweitergabe geht bei langen Texten großteils verloren.

Die Informationsübermittlung soll durchwegs in Form von Schautafeln im Gelände erfolgen. Diese haben einen ausgesprochen geringen Wartungs- und Pflegebedarf. In den Sommermonaten müssen die Tafeln lediglich ausgemäht werden, ein- bis zweimal pro Jahr sollten zudem heranwachsende Äste oder Büsche weggezwickt werden. Je nach Standort sollten die Tafeloberflächen mehrmals pro Jahr gereinigt werden, wobei sich ein Abwischen mit verdünnter Seifenlauge als ausreichend erwiesen hat.       
Zahlreiche Erfahrungswerte aus früheren Projekten haben gezeigt, dass Pulttafeln am ehesten geeignet sind. Auf diese Weise kann der Inhalt der Tafeln durch einen Blick über die Tafel hinweg direkt im Gelände wahrgenommen werden.    

Die Neigung der Pulttafeln sollte zumindest 45° betragen. Dadurch bleibt kaum Wasser darauf haften und der Schnee kann leicht abrutschen. Aus Gründen der Stabilität, möglichen Vandalismus, als auch der Optik empfiehlt sich eine vierbeinige Unterkonstruktion, auf welcher zumindest die größeren Tafeln montiert werden.

Zusätzlich zu den Schautafeln sollen mehrere interaktive Stationen bzw. „Schaustücke“ vor Ort installiert werden. Mittels dieser experimentellen Stationen soll ein Begreifen, Erfühlen und/oder Hören möglich gemacht werden, bzw. sollen bestimmte Maße und Größenverhältnisse anschaulich visualisiert werden.

Folgende Stationen sowie allgemeine Informationsstellen sind vorgesehen:

1) Infotafeln (FORMAT A0)

Allgemeine Infos bezüglich dem Weg. Die Tafeln dazu werden im Naturpark und bei den drei Hauptzugangsmöglichkeiten Maierhof, Pfaffengraben und Schiltern aufgestellt.

2) 6 -7 Stk. Thementafeln (Format A1)

Behandeln spezielle Themen zur Nutzwirkung des Waldes, sowie weitere waldspezifische Themen.

Ø    Höhenstufen der Waldgesellschaften

Ø    Nutzwirkung, Schutzwirkung, Wohlfahrtsfunktion, Erholungsfunktion

Ø    Waldentwicklungsplan

Ø    Wie funktioniert der Holzhandel und wem gehört der österreichische Wald

3) 15 Stk. Baumtafeln (Format A3)

Auf diesen Tafeln werden die Besonderheiten und Eigenschaften der für diese Region typischen Bäume in der natürlichen Waldgesellschaft dargestellt. Die jeweiligen Charakteristika der einzelnen Gehölze werden dabei auf eine neue und besonders anschauliche und kreative Weise präsentiert.

4) Interaktive Stationen

Ø  Das Volumen des Holzes: Die unterschiedlichen Bezeichnungen für Mengen an Nutzholz sind verwirrend und führen oft zu Missverständnissen. Alle Maße beziehen sich jedoch auf einen Würfel mit einem Meter Kantenlänge.    

Es werden vier Boxen hergestellt, die folgende Volumina-Bezeichnungen visualisieren sollen:

  • Festmeter
  • Raummeter
  • Schüttraummeter
  • Hackgutmeter

Ø  Das Gewicht des Holzes: In die Einkerbungen eines Baumstamms werden gleich große Blöcke aus verschiedenen Holzarten gestellt. Durch das Anheben kann der deutliche Gewichtsunterschied der jeweiligen Hölzer veranschaulicht werden.

 

Ø  Der Klang des Holzes: Verschiedene Holzarten werden in geschnittener und z.T. unbehandelter Form frei aufgehängt. Durch Anschlagen kann der Klang der jeweiligen Holzart wahrgenommen werden, zudem kann man hier die Beschaffenheit des Holzes, seine Maserung, etc. erfühlen.

 

Dieser Themenweg wird durch seine Anbindung an den Park in Seebenstein und das Wegenetz der Naturparkregion ein wesentlicher integrativer Bestandteil des Naturparks Türkensturz – Seebenstein. Durch die neue Art der inhaltlich – thematischen Ausarbeitung und die anschauliche und erlebbare Präsentationsform kann er als ein wesentlicher neuer Bestandteil des touristischen Angebotes wahrgenommen werden. Neben dem Erholungswert kommt ihm auch ein wichtiger Faktor in der Wissensvermittlung zu, womit dem Bildungsauftrag des Naturparks auf eindrucksvolle Weise nachgekommen wird.

Beschilderung der Leitwanderwege

Im Zuge der kompletten Neugestaltung des Erlebnispfades entlang des Hampelweges und dessen Einbindung in das Naturparkangebot soll zugleich auch das nach nationalen bzw. internationalen Vorgaben herzustellende Leitwanderwegekonzept umgesetzt werden.           

Da dieses Wegenetz in der Gemeinde Seebenstein nahezu gänzlich innerhalb des Naturparks Seebenstein Türkensturz liegt, soll damit ein einheitlich gestaltetes Leitsystem mit klaren Strukturen geschaffen werden. Neben den klassischen Leitwanderwegen werden dabei auch die bereits bestehenden zusätzlichen Angebote an Wanderstrecken und Spazierwegen innerhalb des Parks angebunden. 

Die Wege umfassen einerseits die Wanderstrecken zwischen der ausgedehnten Parkanlage in Seebenstein – die nicht nur Teil des Naturparks ist, sondern auch de facto als Herzstück des Naturparks anzusehen ist – und den landschaftlichen und historischen Highlights Burg Seebenstein und Türkensturz. Dazu kommen noch der bestehende Themenweg im Umfeld des Naturparkteiches, sowie der neu zu gestaltende Hampelweg.   

Besonders wird darauf Bedacht genommen, dass der Naturpark Seebenstein Türkensturz auch eine optimale Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz hat. So ist Seebenstein mit dem Zug vor allem vom Großraum Wien bzw. der Südbahnstrecke in regelmäßigen Intervallen in kurzer Zeit zu erreichen. Aus diesem Grund hat das Wanderwegenetz im Naturpark auch eine wesentliche Einstiegsstelle direkt beim Bahnhof, von dem ausgehend man in wenigen Minuten zu Fuß im Herz des Naturparks ankommt. Dementsprechend setzt die Beschilderung der Leitwanderwege auch schon beim Bahnhof ein.           

Marketing und Öffentlichkeitsarbeit 

Der Naturpark verfügt bereits zum jetzigen Zeitpunkt über zahlreiche Werbemittel bzw. Informationsmaterialien. Diese reichen von Informationstafeln bis zu Wanderkarten und verschiedenen anderen Werbeträgern.

Zusätzlich zu diesen bestehenden Werbeträgern leisten die Waldjugendspiele einen wesentlichen Beitrag zum Bekanntheitsgrad des Naturparks. Alljährlich kommen bei dieser Veranstaltung unzählige Schulklassen aus dem gesamten Bezirk nach Seebenstein, wobei gerade bei diesen Waldjugendspielen der neue Erlebnispfad entlang des Hampelweges eine zentrale Rolle spielen wird. Auch die Adventmeile im Park kann jedes Jahr viele Tausend Besucher zählen und ist somit ein weiterer wesentlicher Werbebotschafter für den Naturpark.   

Bereits während der Ausarbeitung der geplanten Maßnahmen soll das Marketing weiter forciert werden. So wird die Gestaltung einer eigenen Homepage für den Naturpark in Angriff genommen. Neben der eigentlichen Bewerbung des Naturparks werden darin selbstverständlich alle touristischen Angebote, die Wanderstrecken und vor allem aktuelle Aktivitäten hervorgehoben.

Gegen Ende der nunmehr geplanten Maßnahmen ist auch die Herstellung eines neuen Werbefolders für den Naturpark vorgesehen. Neben den notwendigen Infos und den erforderlichen Kartenmaterialien soll dabei vor allem die lokale Gastronomie und themenbezogene Wirtschaftskraft der Naturparkgemeinden und des regionalen Umfelds präsentiert werden. Auf diese Weise wird nicht nur die Attraktivität des Naturparks hervorgehoben, sondern vor allem ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Wertschöpfung in der Region Bucklige Welt – Wechselland geleistet.       

Selbstverständlich werden sämtliche Angebote auch in das Gesamtmarketing regionaler und überregionaler Organisationen, wie z.B. Wiener Alpen in Niederösterreich, aufgenommen.

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